Bemerkenswert sind die Umstände, die zur Gründung des Heimatvereins geführt haben. Der ehemaliger Leiter des Ortsamtes Burglesum, Hans Steil, hat während seiner Tätigkeit als Vereinsvorsitzender berichtet, dass der frühere Leiter der Sparkasse, Ludwig Thomas, zu ihm gekommen sei mit der Bemerkung, die Sparkasse Bremen müsse satzungsgemäß einen Teil ihres Überschusses für kulturelle Zwecke ausgeben. In den Ortsämtern Vegesack und Blumenthal bestanden schon vor 1955 Heimatvereine, die solche Gelder bekamen. Steil und Thomas beschlossen daraufhin, mit anderen interessierten Personen auch in Lesum einen Heimatverein zu gründen, damit auch nach hier Sparkassengelder kamen.
Am 6. Mai 1955 gründeten neun Lesumer, Ludwig Thomas, Wilhelm Hägermann, Ludwig Stickann, Hermann Fricke, Eduard Isemann, Hermann Röpke, Friedrich Kühlken, Gottlieb Horstmann und Otto Freyer den „Heimat- und Verschönerungsverein Bremen-Lesum e.V.“. Aus dem erstellten Protokoll über die Gründungsversammlung geht hervor, dass die Zusammenkunft im Gebäude des Ortsamtes Lesum stattfand. Zum ersten Vorsitzenden wurde der Schulleiter i.R. Friedrich Kühlken gewählt. Stellvertretender Vorsitzender wurde Schulleiter i.R. Otto Freyer. Zum Schriftführer wurde der Büroangestellte Hermann Röpke gewählt. Die Rechnungsführung übertrug man dem Büroangestellten Wilhelm Hägermann. Röpke und Hägermann waren im Ortsamt tätig. Zu Beisitzern wurden gewählt der Drogist Gottlieb Horstmann, der Klempnermeister Eduard Isemann und er Dachdeckermeister Hermann Fricke. Ortsamtsleiter Hans Steil trägt sich als nächster in die Mitgliederliste ein. Als Zweck des Vereins nennt die Satzung von 1955 die „Förderung des Heimatgedankens und Pflege unserer Landschaft“. Die Gründungsväter hatte sich hohe Ziele gesteckt. In der weiteren Entwicklung wächst der Verein über diese Zielsetzung hinaus. Vorsitzender des Vereins war ab 1955 Friedrich Kühlken. Ihm folgten 1963 Ludwig Rathje, 1969 Hans Steil, 1975 Willi Krüger, 1990 Gerhard Schmolze, 1999 Mathias Häger und 2017 Volker Bulling.
In den ersten Jahren veranstaltete der Heimatverein Vorträge in der Gaststätte Woltemath am Lesumer Hafen. Nachdem 1959 das evangelische Gemeindehaus fertiggestellt worden war, wurden größere Veranstaltungen dort durchgeführt. Seit der Erbauung der Stadtbibliothek im Jahre 1968 fanden die meisten Vorträge und Klönabende mittwochs dort statt. Von 1976 bis 2000 hatte der Verein drei Räume im Hause Bremerhavener Heerstraße 7 gemietet, konnte dann das von dem ehemaligen Ortsamtsleiter Arnold Thill bewohnte alte Schulhaus von 1872 erwerben und nach monatelangen Umbauarbeiten am 1.Mai 2000 dorthin umziehen – in das „Heimathaus“, Alter Schulhof 11.
Der erste „Lesumer Bote“ erschien 1994, der Postkarten-Kalender des Heimatvereins 1990.