Die Wollwäscherei wurde 1872 auf einem ausgedehnten Gelände gegenüber dem Burger Bahnhof errichtet und brannte 1876 größtenteils ab. Es entstand sofort ein Neubau, der bereits 1881 wieder vergrößert werden musste. Etwa 120 Menschen verarbeiteten hier die Rohwolle aus Deutschland, Südamerika, Australien, Nordamerika und Ungarn. Seit 1894 hatten Ludwig Albrecht und August Wachsmuth die kaufmännische Leitung der Fabrik. 1927 wurde die Firma von der Bremer Wollkämmerei und der Wollwäscherei Döhren aufgekauft. Die Fabrikgebäude in Burg wurden abgerissen, der große Schornstein und das Kesselhaus gesprengt. Ein Bürogebäude blieb erhalten, wurde von dem neuen Besitzer Karl Arand 1943 restauriert und ein Gasthofbetrieb mit dem Namen „Bahnhofs-Hotel“ eröffnet. Es wurde nach seiner Schließung von der Molkerei-Union erworben, lange genutzt und war in den letzten Jahren Anlaufstelle für Suchtabhängige. Ende Mai 2022 brannte der Dachstuhl aus. Ein Teich hinter dem
Lesumdeich erinnert noch heute an die Wollwäscherei.
Kalenderblatt, Februar 2023: Bremer Wollwäscherei „De Wullwasch“
Bremer Wollwäscherei „De Wullwasch“, ehemals Bremer Heerstraße 12; Foto: um 1910 (Repro Dr. Ludwig Stoess)